Evangelischer Arbeitskreis der CDU Baden-Württemberg

Landestagung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Baden-Württemberg in Reutlingen

Sabine Kurtz MdL: Soziale Marktwirtschaft ist die Gesellschaftsordnung, die dem christlichen Menschenbild am besten entspricht.

Die Landestagung des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU Baden-Württemberg am 18.11. unter dem Motto "Christ & Wirtschaft“ wurde mit einem Gottesdienst des Reutlinger Prälaten Prof. Dr. Christian Rose eröffnet. In seiner Predigt erinnerte er an den Freiburger Kreis um Dietrich Bonhoeffer, der sich zur Zeit des Nationalsozialismus vor 75 Jahren für eine neue, von der christlichen Ethik geprägte Wirtschaftsordnung eingesetzt hatte.
Bei der anschließenden Tagung in den Räumen der IHK Reutlingen verwies die EAK-Landesvorsitzende Sabine Kurtz MdL auf die christlichen Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft. Sie zitierte die Aussage des Unternehmers und Präsidenten des CDU-Wirtschaftsrates, Werner M. Bahlsen, dass die Soziale Marktwirtschaft die Gesellschaftsordnung sei, die dem christlichen Menschenbild am besten entspricht. Allerdings gerate die Soziale Marktwirtschaft angesichts von Globalisierung, Digitalisierung und demografischem Wandel in Bedrängnis. Sabine Kurtz rief die mehr als 70 Teilnehmer der Tagung dazu auf, die Werte, die unserem Wirtschaftssystem zugrunde liegen, zu leben und an die nächste Generation weiterzugeben.

Der CDU-Bezirksvorsitzende Thomas Bareiß MdB betonte, dass man gerade in Zeiten des Wandels „einen Fels braucht, auf dem man steht“ und lobte den EAK dafür, dass er immer wieder das christliche Menschenbild und christliche Werte in den Mittelpunkt stellt.
Im Hauptvortrag der Tagung sprach Dekan Dr. Friedemann Richert aus Künzelsau über „Frömmigkeit und Haltung als Handlungsmaximen“. Er forderte die Politik dazu auf, „verlässliche Rahmenbedingungen zu setzen, die dem Guten verpflichtet sind und nicht nur dem Nützlichen, wie es oft die Maxime in der Wirtschaft ist“.

In einer lebendigen Diskussion berichtete die stellvertretende Vorsitzende der IHK Reutlingen, Daniela Eberspächer-Roth, aus ihren Alltagserfahrungen in ihrem Unternehmen. Sie betonte, dass ohne Vertrauen in die Mitarbeiterschaft keine Firma erfolgreich geführt werden könne, aber auch Gottvertrauen für sie persönlich in unternehmerischen Entscheidungen sehr wichtig sei. Technische Perfektion und Fortschritt müssten dem Menschen dienen. Ralf Holten, Geschäftsführer der Christlichen Gewerkschaft Metall in Sindelfingen, hob die Konsensorientierung seiner Gewerkschaft hervor, lobte das duale Ausbildungsmodell in Deutschland, das zu einer niedrigen Jugendarbeitslosigkeit beitrage, und sprach sich gegen weitere Flexibilisierungen von Arbeitszeitmodellen aus.